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Belastungsversuche an Betonbauwerken (DAfStb)

Technische Daten:

Bauwerkstyp:ehem. Fabrikgebäude
Baujahr:~ 1890 - 1930
Konstruktion:Stahlbetondeckensystem (Pohlmann-Decke)
Deckenspiegel d ≈ 8 - 10 cm
Spannweite l ≈ 9,00 m
Problemstellung:Rechnerischer Nachweis der erforderlichen Nutzlasten nicht möglich
Zielstellung:Tragsicherheitsnachweis: Decken, Nebenunterzüge, Hauptunterzüge mit einer erforderlichen Prüflast von 550 kN

Tätigkeiten

  • Belastungsversuch an einem Massivbauwerk nach DAfStb – Richtlinie – Belastungsversuche an Betonbauwerken
  • Schallemissionsanalyse

Beschreibung:

Eine mehr als hundert Jahre alte ehemalige Pulverfabrik soll einer neuen Nutzung als Wohngebäude zugeführt werden. Aufgrund der damaligen Fertigungsprozesse (verlorene Schalungskonstruktion aus Holz und Schilf) schwankt die Betondeckung der Bewehrungseisen, der Verdichtungsgrad des Betons und die Oberflächenbeschaffenheit stark. Ein rechnerischer Nachweis der Tragsicherheit der Konstruktion, für die gewünschten Ausbau- und Nutzlasten, gelingt nicht.

Durch eine Untersuchung der Decken mittels Probebelastung nach der Richtlinie für Belastungsversuche an Betonbauwerken (DAfStb) sollte die tatsächliche Resttragfähigkeit der Deckensysteme ermittelt werden. Hierbei wurde zur Rückverankerung ein mobiles Stahlrahmensystem im Erdgeschoss des Gebäudes montiert und die jeweiligen Decken der drei darüber liegenden Deckenabschnitte einzeln geprüft.

Die Lasterzeugung erfolgt über unser leistungsstarkes Hydrauliksystem. Durch eine Überwachung der Verformungen, Dehnungen, eingetragenen Kräfte und Schallsignale der Rissenergie in Echtzeit konnten die Hydraulikpressen präzise gesteuert werden und sich schrittweise an die erforderliche Ziellast herantasten.

Ergebnis:

In den gemessenen Verformungen sowie der Schallemissionsanalyse ließen sich keinelei kritische Bauteilreaktionen, selbst unter Ziellastniveau, ermitteln. Alle untersuchten Decken konnten den erforderlichen Lasten, inklusive des nötigen Sicherheitsniveaus, problemlos standhalten.

Die Untersuchungen ermöglichten es, hohe Traglastreserven der Konstruktion zu erschließen und somit wertvolle Bausubstanz, ohne unnötige Verstärkungsmaßnahmen, zu erhalten. Hierdurch konnten nicht nur Baukosten und Bauzeit eingespart, sondern auch Ressourcen und somit die Umwelt geschont werden.