Referenzen Denkmalschutz

Bauwerksmonitoring an einem Wasserturm

Technische Daten:

Bauwerkstyp:Denkmal
Baujahr:1906 – 1907
Konstruktion:Stahlbetondecke l = 14,5 m auf Ziegelmauerwerk gelagert
Turmhöhe h = 53,0 m
Volumen des Wasserbehälters V = 1500 m³
Problemstellung:Rissbildung im Bereich des Mauerwerks und der Decke
Zielstellung:Ermittlung der Einflussparameter auf die Rissbewegungen
Bewertung der Restnutzungsdauer

Tätigkeiten:

  • Monitoring (Temperatur und Verformungen)
  • Bauwerksanalyse

Beschreibung:

Der heute unter Denkmalschutz stehende Wasserturm wird noch immer als Trinkwasserspeicher genutzt. Das historische Gebäude weist inzwischen eine Rissbildung zwischen der Stahlbetondecke und dem angrenzenden Mauerwerk in der Ebene von 21 m auf. Bei einer vorher durchgeführten Kurzzeit­über­wachung, die die Bauwerksbewegungen während einer vollständigen Entleerung und Befüllung des Wasserspeichers analysierte, wurde festgestellt, dass diese nur einen sehr geringen Einfluss auf die Rissbewegungen haben.

Verschiedene, über die Jahre durchgeführte Sanierungsmaßnahmen könnten durch eine Erhöhung der Ausbaulast und Eingriffe in die Bauphysik des Mauerwerks maßgeblich zu einer dauerhaften Überlastung und damit zu einer sukzessiven Ermüdung der ohnehin schon schlecht verdichteten Stahlbetondecke und -unterzüge beigetragen haben.

Eine Verstärkung der Unterzüge und das Verpressen der Risse im Beton soll die Decke für die noch voraussichtlich geplante Nutzungsdauer erhalten.

Um den Erfolg und eventuelle weitere Verformungen zu ergründen, hat man eine Langzeit­über­wachung eingerichtet. Hierzu wurden Messmarken für das Ablesen mithilfe eines Setz-Dehnungs-Messers (Genauigkeit +/- 0,001 mm) appliziert. Dabei werden die Horizontalverschiebungen zwischen Mauerwerk und Stahlbetonplatte gemessen. Zusätzlich wird der Einfluss der Temperatur über die Tiefe der Wand mittels Thermoelementen bestimmt.

Ergebnis:

Durch ein ausführliches Monitoring der Anlage kann diese weiter genutzt und gleichzeitig die Bauteilreaktionen und damit auch die Wirkung der Sanierung beurteilt werden. Das Monitoring zeigt, dass zwar Rissbewegungen erkennbar sind, diese sich aber nur in unbedenklichen Bereichen bewegen.

Die Messungen laufen auch in Zukunft weiter, um im Falle weiterer Ermüdung frühzeitig Maßnahmen ergreifen und den Wasserturm so als schützenswertes Kulturgut erhalten zu können.